Liberal Demokratic Party of Afghanistan
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Sehr geehrte Damen und Herren, 

in Afghanistan sind seit mehreren Jahrzehnten immer wieder Sprachkonflikte vorgekommen. Die Mehrheit der Afghanen sprechen Paschto. Ein Teil der afghanischen Bevölkerung spricht Dari, Usbekisch, Turkmenisch und einige andere Sprachen. Es gibt ein Teil der Afghanen, die kein Paschto verstehen.

Die fehlenden einheitliche Sprachkenntnisse waren meistens Auslöser für Streitigkeiten, weil man sich bei Konfliktlösungen gegenseitig nicht verständigen konnte.  Diese Umstände stellen für das afghanische Volk ein ernsthaftes Problem dar, das bis heute nicht gelöst worden ist.

Jedes Land hat eine eigene Amtssprache, z. B. in unseren guten Nachbarländern wie in Tadschikistan wird Farsi, in Usbekistan wird Usbekisch und in Turkmenistan wird Turkmenisch gesprochen. Natürlich gehören auch die Dari-, Usbekisch- oder Turkmenisch-Sprechende Bevölkerungsgruppen Afghanistans, genauso wie die Paschtunen einem gemeinsamen afghanischen Volk an. Wir alle sind Afghanen. Wir könnten die sprachlichen Konflikte, die unsere Vorfahren hatten, beenden, wenn wir alle Afghanen eine einheitliche Amtssprache nämlich Paschto einführen und damit wir uns alle miteinander verständigen können. Mit einer gemeinsamen Amtssprache für alle Afghanen wird das Gefühl der nationalen Einheit und der Zusammengehörigkeit gefördert. Dadurch handeln wir auch im Interesse unserer künftigen Generationen, weil sie künftig ohne Sprachkonflikte in Frieden miteinander leben können. 

Bei der Einführung der einheitlichen Amtssprache können die Schulen eine wichtige Rolle spielen.  Die 1. 2. und 3. Klassen der Grundschulen könnten den Schulunterricht in Paschto Sprache starten. Allmählich sollten die darauffolgenden Schulklassen stufenweise den Anteil des Paschto-Unterrichts steigern.

Wir haben keinerlei Vorurteile gegenüber den Sprachen Dari, Usbekisch, Turkmenisch und anderen Sprachen. Wir respektieren alle Sprachen. Natürlich können alle Muttersprachen weiterhin in Familien- und Freundeskreisen gesprochen werden.  In diesem Zusammenhang könnten wir Deutschland, USA und Saudi-Arabien als einige Beispiele nennen. In diesen Ländern leben zwar viele Migranten mit verschieden Muttersprachen, dennoch haben diese Länder jeweils nur eine Amtssprache. In Deutschland ist Deutsch, in USA Englisch und in Saudi-Arabien Arabisch die Amtssprache. Daher gibt es in den genannten Ländern keinerlei Sprachkonflikte.

Ein Mensch kann im Kindesalter mehrere Sprachen lernen. Es wäre also sehr leicht für alle Afghanen, wenn sie bereits im Kindesalter die afghanische Amtssprache nämlich Paschto lernen würden. Die Einführung einer einheitlichen Amtssprache ist auch für Wiederherstellung der Ordnung im Land wichtig. Die letzten Wahlen in Afghanistan zeigten, dass Paschtunen die Wahlurnen zugunsten von Paschto-sprechenden Kandidaten auffüllten, die Dari-Sprechenden Personen die Wahlurnen zugunsten von Dari-sprechenden Kandidaten auffüllten.

Aus den mehreren Sprachen innerhalb eines Volks ergeben sich mehr Konflikte. Es entstehen Parallelgesellschaften. Einige Mafiagruppen missbrauchen die Mehrsprachigkeit unserer Gesellschaft und hetzen die Menschen mit unterschiedlichen Sprachen gegeneinander, um dadurch ihre eigenen Profite zu erzielen.

Es ist ein gutes und äußerst wichtiges Recht aller Afghanen, sich mit einer Sprache zu verständigen. Wir brauchen uns nicht schämen. Wir können über unsere Sprache stolz sein. 

Natürlich ist ein Teil von Afghanen dagegen, dass alle Afghanen eine einheitliche Sprache sprechen. Wer gegen die Einführung einer einheitlichen Amtssprache in Afghanistan ist, ist unseres Erachtens Gegner und Feind des afghanischen Volks. Wer das afghanische Volk liebt, der ist Befürworter einer einheitlichen Amtssprache.

Wir haben ein Land, das Afghanistan heißt.

Wir haben eine einheitliche Flagge mit den Farben Schwarz/Rot/Grün.

Wir sind ein Volk, das Afghanen genannt wird.

Wir wollen eine Amtssprache.

Daher müssen alle Afghanen die Amtssprache lernen. Umso besser wäre es, wenn sie zusätzlich dazu weitere Sprachen lernen würden.

Wir sind alle eins.

Mit freundlichen Grüßen

 

Hayattullah Maiwand

1.Vorsitzender der FDPA

 

Die Veröffentlichung dieses Schreibens ist bis 12.04.2021 befristet